Gustav und Henriette Roth

Geboren am 25. Februar 1852[1] als Sohn von Carl August Roth (1825-1897) und Wilhelmine Rabenstein (1829-1909).[2] Er hatte fünf Geschwister und wurde evangelisch getauft.[3]

Er hatte das Weberhandwerk von seinem Vater gelernt, aber er bekam noch stärker als sein Vater die Wirkung der englischen Konkurrenz zu spüren. Er musste schließlich wie so viele ursprüngliche Heimweber in die Fabrik an die Webmaschine gehen.[4]

Er heiratete 1878 Henriette Löscher (1852-1919) und bekam eine Tochter: Elsa (1886-1976).[5]

Lützowstraße 1910

1887 erwarb er in Plauen in der Lützowstraße (heute Friedrich-Engels-Straße) ohne Eigenkapital, aber mit einem guten Leumund,[6] ein 3 Etagenhaus mit Kolonialwarenladen. Das Haus kostete 28.000 Mark und musste in den folgenden Jahren abbezahlt werden.[7] (Haus steht nicht mehr)

Er bekam zwei weitere Töchter: Klara (1888-1980) und Ella Paula (1894-1978).[8]

Der Laden lag außerordentlich günstig in der Nähe großer Fabriken vor allem der Spitzenfabriken. So schaffte es die Familie sich in einen guten Mittelstand hinauf zu arbeiten.[9] Laut Paula soll Gustav faul gewesen sein und habe von dem Geld gelebt, das seine Frau verdient hatte.[10]

Tochter Elsa, Tochter Paula, Ehefrau Henriette, Gustav und Tochter Klara 04.05.1903

Gustav bekam eine Augenentzündung. Ihm wurde ein falsches Medikament gegeben, woraufhin er schwer krank wurde und am ganzen Körper Ausschlag und Beulen bekam. Ihm wurde eine Frau in Zwickau empfohlen, die Schimanowski hieß und ihm helfen könne. So reiste seine Frau an einem Sonntag, da sie an den anderen Tagen im Laden beschäftigt war, nach Zwickau und nahm ein Hemd ihres Mannes mit. In dem Moment wo die Frau Schimanowski ein Knoten in das Hemd gemacht hatte, dachte Gustav er würde sterben, da ein Stich durch seinen ganzen Körper ging. Dadurch wurde er geheilt.[11]

Gustav Roth, Paul Hammer, Agathe Reichelt, Karl Müller 1907 in Breslau

Er konnte gut singen und war im Gesangsverein.[12] Vom 27. Juli bis 1. August 1907 nahm er zusammen mit Paul Hammer, Agathe Reichelt und Karl Müller am Deutschen Bundessängerfest in Breslau teil.[13]

1911 verkauften sie das Haus in der Lützowstraße[14] und Gustav wurde Privatier.[15]

Tochter Klara und Gustav 1912

Er besuchte 1912 seinen Bruder Paul in Reichenbach zum Vogelschießen.[16]

Sein Geld verschwand Anfang der 1920er Jahre durch die Inflation.[17]

Er wohnte Anfang der zwanziger Jahre in der Scholzestraße 13. Am 21. April 1923 heiratete seine Tochter Paula Erich Kahnt (1897-1964) und sie zogen mit zu ihm in die Wohnung. Kurz darauf wurde hier sein Enkel Helmut (1924-1993) geboren. 1925 tauschten sie die Wohnung mit einem jungen Ehepaar und zogen in die Antonstraße.

1926 zog er zu seiner neuen Lebensgefährtin[18] nach Haselbrunn.[19] Er hatte von da an kaum noch Kontakt zu der Familie seiner Tochter Paula. So besuchte seine Enkelin Marianne ihn auch nur einmal, obwohl sie oft in Haselbrunn gewesen waren.[20]

Er starb am 11. November 1934.[21]

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[1] Kahnt, Helmut: Deine Vorfahren. Albrecht zur Konfirmation, 1969.

[2] ???

[3] Fotoalbum.

[4] Kahnt, Helmut: Deine Vorfahren. Albrecht zur Konfirmation, 1969.

[5] ???

[6] Kahnt, Albrecht: Familien Chronik Kahnt-Delfs Ia, Plön 1997.

[7] Kahnt, Helmut: Deine Vorfahren. Albrecht zur Konfirmation, 1969.

[8] Hochzeitsurkunde, Plauen 1923.

[9] Kahnt, Helmut: Deine Vorfahren. Albrecht zur Konfirmation, 1969.

[10] Kahnt, Paula: Erinnerungen wiedergegeben von Marianne Mostowski, Plauen 2014.

[11] Kahnt, Paula: Erinnerungen, 1978.

[12] Mostowski, Marianne: Erinnerungen, Plauen 2014.

[13] Postkarte, Breslau 1907.

[14] Kahnt, Paula: Erinnerungen, 1978.

[15] Kahnt, Albrecht: Familien Chronik Kahnt-Delfs Ia, Plön 1997.

[16] Postkarte, Plauen 1912.

[17] Mostowski, Marianne: Erinnerungen, Plauen 2014.

[18] Kahnt, Paula: Erinnerungen, 1978.

[19] Mostowski, Marianne: Erinnerungen, Hofheim 2017.

[20] Ebd.

[21] Kahnt, Helmut: Deine Vorfahren. Albrecht zur Konfirmation, 1969.